Aktuelles
Caritas: Sozialverträglicher Klimaschutz möglich
Die Schweiz muss ihren Treibhausgasausstoss auf Null reduzieren, so Caritas Schweiz. Die notwenigen Massnahmen dafür könnten sozial tragbar ausgestaltet werden.
Das schreibt die Caritas in einem Positionspapier. Entscheidend sei, dass Haushalte mit geringen Einkommen durch Klimaschutzmassnahmen finanziell nicht noch stärker belastet würden, sondern dass sie die Möglichkeit erhielten, klimaschonend zu handeln.
Die Corona-Krise habe sichtbar gemacht, wie viele Haushalte in der Schweiz in prekären oder bescheidenen finanziellen Verhältnissen lebten. Dazu gehörten die rund 735’000 Personen, die von Armut betroffen seien. Aber auch jene Haushalte, die knapp genug zum Leben haben, aber kaum über Reserven verfügten. Falle ein Teil des Einkommens vorübergehend weg, gerieten sie rasch in eine Notsituation.
Klimapolitik und Sozialpolitik müssten zusammen gedacht werden, so die Caritas in einer Medienmitteilung zum Papier. Der Übergang hin zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise müsse forciert werden, die sowohl die natürlichen Ressourcen schone also auch allen Menschen zugutekomme.
Aus Sicht von Caritas müsse eine sozialverträgliche Klimapolitik zwei Grundsätzen genügen: Einerseits dürften armutsbetroffene und armutsgefährdete Menschen durch Klimaschutzmassnahmen insgesamt finanziell nicht mehrbelastet werden. Und andererseits müssten auch Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit haben, aktiv klimaschonend zu handeln. Das bedeute konkret, dass der finanzielle Handlungsspielraum von Haushalten mit tiefen Einkommen mittels gezielter Unterstützung
so vergrössert werden müsse, dass ihnen ein klimaschonendes Verhalten ermöglicht werde.
Klimapolitik müsse mit sozialpolitischen Massnahmen einhergehen, die eine genügend hohe Existenzsicherung für alle Menschen in der Schweiz garantierten. Unter der Voraussetzung einer garantierten Existenzsicherung seien auch mutige und vor allem schnelle Schritte in der Klimapolitik sozial tragbar.