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CH: Arbeit – Einkommen – Selbstbestimmung

Nov 30, 2017 | Archiv, Behinderung

Menschen mit Behinderungen haben ein deutlich höheres Armutsrisiko als Menschen ohne Behinderung, schreibt Inclusion Handicap in einer Medienmitteilung zum 3. Dezember. Sie seien häufiger ohne Stelle und würden oft wegen ihrer Behinderung diskriminiert. Ein selbstbestimmtes Leben werde für viele Menschen mit Behinderungen so erschwert.

Das Motto des diesjährigen Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen lautet «Arbeit – Einkommen – Selbstbestimmung». Ein selbstbestimmtes Leben sei ein elementares Persönlichkeitsrecht, doch für viele Menschen mit Behinderungen bleibe es ein frommer Wunsch, schreibt der Dachverband der Behindertenorganisationen in der Schweiz. Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigten: Wer in der Schweiz eine Behinderung hat, laufe bedeutend häufiger Gefahr, von Armut betroffen zu sein – Tendenz zunehmend. Menschen mit Behinderungen seien nicht nur überdurchschnittlich oft von Arbeitslosigkeit betroffen, sondern auch deutlich häufiger Diskriminierungen ausgesetzt.

Inclusion Handicap hält dies für einen “unhaltbareren Zustand”. Die Schweiz habe sich mit der UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) zu Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen verpflichtet, dazu gehöre ein gleichberechtigter Zugang zum Arbeitsmarkt und ein «angemessener Lebensstandard». Dass sie davon noch weit entfernt ist, zeigten die Behindertenorganisationen mit der Veröffentlichung des Schattenberichts zur UNO-BRK eindrücklich und umfassend auf.

Die Leistungen der Sozialversicherungen, z.B. von der IV oder den Ergänzungsleistungen reichten kaum aus, um am sozialen Leben teil zu nehmen. Ausserdem würden ständig Leistungen gekürzt, die Betroffenen stigmatisiert oder der Zugang erschwert. Letzteres führe dazu, dass immer mehr Menschen mit Behinderungen in die Sozialhilfe abrutschen.