“COP28 ist ein unterfinanzierter Schritt”

15. Dez 2023

Die Klimakonferenz in Dubai möchte zur Transition weg von fossilen Energien beitragen, lässt die Finanzierung für den Globalen Süden aber völlig unklar, so das HEKS. Die Staaten des Globalen Nordens stünden in der Pflicht, die Finanzierung bereitzustellen.

Der Schlusstext der Klimakonferenz COP28 in Dubai fordert neben dem Ausbau erneuerbarer Energien erstmals die Staaten dazu auf, zur Abkehr von den fossilen Energien in Energiesystemen beizutragen. Dies sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, mehr aber auch nicht, so das Hilfswerk der Evangelischen Kirche Schweiz HEKS in einer Medienmitteilung.

Leider entspreche der Beschlusstext bei weitem nicht der Dringlichkeit der Klimakrise, so die Mitteilung. Die ärmsten Menschen, die bereits jetzt unter der Krise litten, müssten weiter auf ambitionierten Klimaschutz warten.

Die grosse Schwäche des Konferenzbeschlusses sei die fehlende Verbesserung bei der Finanzierung für den Globalen Süden, damit der gerechte Wandel weltweit vorangetrieben werden könne. Eine umso grössere Herausforderung stelle sich damit für die nächste Konferenz, die im November 2024 in Aserbaidschan stattfinden wird, so die Mitteilung weiter.

Fehlende Finanzierung sei das grösste Hindernis für Staaten im Globalen Süden, einen gerechten Wandel in die Wege zu leiten, und die grösste Ungerechtigkeit für die ärmsten Menschen, die am stärksten von der Klimakrise betroffen, aber in keiner Weise dafür verantwortlich seien.

Daran ändere auch die Verabschiedung des neuen Fonds für Schäden und Verluste wenig, denn es bleibe viel zu unverbindlich für die Verursacherstaaten, in diesen Fonds einzuzahlen. Die Schweiz sei dabei fast der einzige Industriestaat, der dem Fonds noch keinen Rappen zugesprochen habe, so das HEKS.

Auch im Bereich der Anpassung an die Auswirkungen der Klimaerwärmung seien die Ergebnisse der Konferenz unzureichend. Damit sich die ärmsten und verwundbarsten Länder an die negativen Folgen der globalen Erwärmung anpassen könnten, müsse die Finanzierung der Anpassung durch die Industrieländer verdoppelt und der Anpassungsfonds gestärkt werden, so die Mitteilung.

Die Finanzierung der Anpassung müsse aus öffentlichen Mitteln stammen und auf Zuschüssen, nicht auf Krediten basieren. Diese Mittel sollten zusätzlich zu den Budgets für die Entwicklungszusammenarbeit der Industrieländer bereitgestellt werden.