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Corona-Massnahmen stellen von Autismus Betroffene vor Herausforderungen

Apr 1, 2020 | Aktuelles - Corona, Archiv, Gesundheitliche Versorgung

Die Corona-Krise bringt die überaus wichtige Strukturierung des Alltags für von Autismus betroffene Menschen durcheinander, so Autismus Schweiz anlässlich des weltweiten Autismus-Tages am 2. April.

Die gegenwärtige Corona-Pandemie stelle von Autismus betroffene Kinder und Erwachsene vor ganz spezielle Herausforderungen, so der Verein für Angehörige, Betroffene und Fachleute, Autismus Schweiz, in einer Medienmitteilung. Die Krise bringe die überaus wichtige Strukturierung ihres Alltags durcheinander.

Diese Umstellung von einem Tag auf den anderen sei für Menschen aus dem Autismus-Spektrum unter Umständen bedrohlicher als die Ansteckung mit dem Virus selber. Um ihren Alltag bewältigen zu können, seien sie auf bestimmte Routinen angewiesen, die ihnen ein Gefühl von Sicherheit verleihen, so der Dachverband. Sie nähmen aufgrund ihrer Beeinträchtigung ihre Umwelt anders wahr. Sie könnten Reize oftmals nicht selber einordnen und reagierten auf gewisse Stimulierungen über- oder unterempfindlich. Unvorhergesehenes könne in ihnen starke Ängste auslösen.

Autismus ist eine lebenslang anhaltende Entwicklungsverzögerung, so die Medienmitteilung. Oftmals gehe sie auch mit einer mehr oder weniger ausgeprägten kognitiven Beeinträchtigung einher. Für viele Betroffene sei es deshalb schwierig zu verstehen, weshalb sie nicht zur Schule oder zur Arbeit gehen dürften und möglicherweise beliebten Freizeitaktivitäten nicht nachgehen könnten. Dies erfordere auch vom Umfeld der Menschen mit Autismus erhöhte Aufmerksamkeit, Geduld und für die Betroffenen alternative Beschäftigungsmöglichkeiten.