Klimawandel, Schifffahrt und unzureichender Schutz der Fischbestände verstärken den Wandel von Nord- und Ostsee. Das hat massive ökologische, soziale und ökonomische Folgen, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. Schneller als der Konsum nehme der Selbstversorgungsgrad mit Fisch und Meeresfrüchten ab.
Am 29. Februar sei „End of Fish Day“. Rechnerisch habe Deutschland zu diesem Stichtag die eigenen Fischreserven erschöpft und sei auf Importe angewiesen – mit globalen Folgen. Auch in diesem Jahr sei der End of Fish Day früher denn je. Der von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bestimmte Selbstversorgungsgrad mit Fischereierzeugnissen betrug 1980 noch 43 Prozent, aktuell liege er bei nur noch 16 Prozent, so Brot für die Welt. Während der erste End of Fish Day 2019 auf den 5. April datierte, liegt er 2024 bereits fünf Wochen früher.
Der Wandel der Meere sei trotz aller Bemühungen im Meeresschutz und dem Fischereimanagement verheerend. An der Ostsee zeigten sich die Folgen dieses ungebrochenen Abwärtstrends am deutlichsten. Die heimische Fischerei könne immer weniger zu einer nachhaltigen, regionalen Versorgung mit Fischereiprodukten beitragen. Da der Fischkonsum nicht abnehme, wachse die Importabhängigkeit Deutschlands und damit die Verantwortung für den weltweiten Zustand der Meere und die globale Ernährungssicherheit.
Die Fischbestände sind laut Mitteilung in allen Ozeanen und Meeren immer stärker gefährdet. Laut Welternährungsorganisation war die Überfischung schon bis 2019 weltweit auf 35,4 Prozent angestiegen, mit gravierenden Folgen für die marinen Ökosysteme. In den europäischen Gewässern sei der Anteil der überfischten Bestände im Durchschnitt sogar noch höher.