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Eurodiaconia fordert Ausbau humanitärer Korridore
Anlässlich des Weltflüchtlingstages fordert Eurodiaconia die EU und die nationalen Regierungen auf, humanitäre Korridore auszubauen, die dauerhafte Lösungen für den internationalen und humanitären Schutzbedarf bieten und die soziale Eingliederung erleichtern.
Seit vielen Jahren versuche eine wachsende Zahl von Asylsuchenden, die EU zu erreichen, indem sie sich auf gefährliche Reisen über das Mittelmeer begeben, so Eurodiaconia in einer Medienmitteilung. Ein von der EU finanziertes Projekt ziele darauf ab, besonders gefährdete Migranten im Libanon über sichere und legale Wege zu ihrer sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Integration zu begleiten. Dies sollte durch die Durchführung einer breiten Palette von Aktivitäten vor der Ausreise und nach der Ankunft geschehen. Das Projekt versuche, Anreize für die Anwendung dauerhafter Praktiken der europäischen Integration im Rahmen privater Sponsoren und anderer Umsiedlungsprogramme zu schaffen.
Seit Beginn des Projekts der humanitären Korridore im Jahr 2016 in Italien und 2017 in Frankreich seien 894 Personen vom Bund der Evangelischen Kirchen in Italien und 253 von der Fédération de l’Entraide Protestante in Frankreich aufgenommen und bei ihrer Umsiedlung und Integration unterstützt worden, so Eurodiaconia. Die geförderten Einzelpersonen und Familien würden von einem Netzwerk von Mitarbeitern und Freiwilligen aufgenommen, die sie auf ihren Integrationsreisen begleite und unterstütze.
Das Einzigartige an privaten Sponsoringmodellen sei, dass sie eine maßgeschneiderte, im lokalen Kontext verwurzelte Integrationsunterstützung böten, die eine Integration erleichtere und einladende Gemeinschaften schaffe. Die Projektpartner hätten die Erfahrung gemacht, dass sie letztlich dazu beitragen, positivere Erzählungen von Flüchtlingen und Migranten zu bewirken und die gemeinschaftliche und gesellschaftliche Unterstützung von Flüchtlingen zu fördern.
Neben der Unterstützung der EU und der Mitgliedstaaten sei die Einbeziehung von Aufnahmegemeinschaften, kirchlichen Organisationen und anderen Dienstleistern der Schlüssel für die langfristige und nachhaltige Integration, so die Mitteilung.