Diakonie Forum: “Gemeinde- und Werksdiakonie ergänzen sich”

21. Nov 2022

Das Diakonie Forum lud am 9. November in die EMK-Kirche Zürich 4. Thema war "Diakonie für alle - Im diakonischen Handeln sind Kirchen und Werke gemeinsam unterwegs"..

Am Mittwoch, 09.11.2022 kamen 25 Teilnehmende zum Treffen des Diakonie Forums zusammen. Das Thema des Treffens lautete: «Diakonie für alle – Im Diakonischen Handeln sind Kirchen und Werke gemeinsam unterwegs». Der Anlass fand in der EMK-Kirche Zürich4 statt.

Den Anfang machten Berichte von vier Diakonischen Werken, wie sie in verschiedenen Projekten und Ansätzen mit den Reformierten und Katholischen Kantonalkirchen sowie im HEKS-Projekt mit der Reformierten Kirchgemeinde Aarau zusammenarbeiten. Die weiteren teilnehmenden Werksverantwortlichen erkannten Möglichkeiten, bei gemeinsamen Aufgaben in eine Kooperation mit den Kirchen einzusteigen. Die vier vorgestellten Projekte betonten das Christsein der Tat.

Friederike Rass, Gesamtleiterin des Sozialwerk Pfarrer Siebers, erinnerte an die Worte des Gründers, der Wort und Tat, Theologie und Diakonie als Einheit verkündete und lebte. In ihrem Werk sind die drei Seelsorgende für Gespräche, Gottesdienste und Abdankungs- und sogar Heiratsgottesdienste da.

Die Geschäftsleiterin von Solidara Zürich Beatrice Bänninger erwähnte in der Projektpräsentation ein Statement von Prof. Daniel Hell „Wenn es nach Yucca nicht gäbe, müsste man es erfinden“.

Im anschliessenden Podiumsgespräch mit Kirchenrat Bernhard Egg von der reformierten Landeskirche Zürich wurde übereinstimmend ausgedrückt, dass es zwischen kirchlicher und institutioneller Diakonie keine Konkurrenz geben darf. Gemeinde -und Werksdiakonie ergänzen sich, so die Teilnehmenden.

Die Projekt-Präsentierenden wiesen im Podium darauf hin, dass die sie finanziell unterstützenden staatlichen Stellen gerne auf die guten Strukturen und professionelle Sozialarbeit der Werke zurückgreifen und sie auch wertschätzen.

Im Caritas Tandem-Projekt «zäme-da», wo Flüchtlinge 1:1 von professionell angeleiteten Menschen aus den Pfarreien und Kirchgemeinden begleitet werden, sagen die Staatlichen Verantwortlichen des Kantonalen Integrationsprojektes immer wieder, dass der Staat ein solches Engagement nicht leisten könnte.

Auch die HEKS-Projektleiterin Regula Rickenbacher berichtete, wie sie Ukrainische Flüchtlinge in einem Hochhaus der Stadt Aarau über den eigentlichen Betreuungsauftrag der Stadt hinaus mit «sur-plus» Angeboten und weiteren Dienstleistungen begleiten.

Es wurde klar, dass die verschiedenen Ansätze der Diakonischen Werke im gemeinsamen Gespräch sein weiterentwickelt werden sollten. Mit welchen diakonischen Projekten gehen wir angesichts der multikulturellen und säkularen Gesellschaft als christliche Werke in die Zukunft? Wie kann sich die Diakonie im öffentlichen Markt der professionellen Hilfsangebote profilieren? Was sind die Nischen, ja die prophetischen Ansätze der Diakonie beim Primat der Ökonomie in den Sozial- und Gesundheitssystemen? Diese Fragen wird das Diakonie Forum weiter aufnehmen und beschäftigen.

Bericht: Roland Luzi.