Gesundheitsbefragung: Insgesamt gut, Jugendliche stärker psychisch belastet

6. Nov 2023

85 Prozent der Schweizer Bevölkerung fühlen sich gesund und 83 glücklich. Ein Drittel lebt mit einem dauerhaften Gesundheitsproblem, und die psychischen Belastungen sind gestiegen, so das Ergebnis der aktuellen Schweizer Gesundheitsbefragung.

Auch nach der Corona-Pandemie ist die Schweizer Bevölkerung nach eigener Einschätzung bei überwiegend guter Gesundheit, so das Bundesamt für Statistik in einer Mitteilung. Demnach bezeichneten 85 Prozent 2022 ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut. Auch wenn 13 Prozent der Bevölkerung der Ansicht seien, dass sich ihr Gesundheitszustand mit der Corona-Pandemie verschlechtert habe, sei der allgemeine Gesundheitszustand im Vergleich zu den Vorjahren nahezu unverändert geblieben, so das Bundesamt in seiner Kommunikation zur Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022.

Die Bevölkerung ab 15 Jahren habe auch 2022 überwiegend positive Gefühle empfunden und fühlte sich mit 80 Prozent immer oder meistens ruhig, ausgeglichen und gelassen oder mit 83 Prozent glücklich. Dennoch sei eine Zunahme der psychischen Belastung zu verzeichnen, so das Bundesamt. Der Anteil der mittel oder stark Betroffenen ist demnach gegenüber 2017 von 15 auf 18 Prozent gestiegen. Besonders hoch sei die psychische Belastung mit 22 Prozent bei den 15- bis 24-jährigen und hier vor allem bei den Frauen. Laut Mitteilung sind 9 Prozent stark und weitere 20 Prozent mittel psychisch belastet. 18 Prozent der jungen Frauen litten im letzten Jahr unter Angststörungen.

Mit dem Alter nehme die Last von Gesundheitsproblemen und gesundheitsbedingten Einschränkungen zu, so das Bundesamt weiter. In der Altersgruppe der 65-Jährigen und Älteren habe jeder Zweite ein dauerhaftes Gesundheitsproblem und 8 Prozent seien in den Alltagsaktivitäten stark eingeschränkt. Auch sei zum Beispiel der Anteil der Personen mit Bluthochdruck in dieser Altersgruppe in den letzten 30 Jahren von 36 auf 49 Prozent gestiegen. Hier seien Männer deutlich stärker betroffen als Frauen.

Deutlich zurückgegangen ist laut Mitteilung die Häufigkeit des Fleischkonsums. So habe sich der Anteil der Personen von 25 auf 12 Prozent halbiert, die täglich Fleisch essen. Tabak rauchen 24 im Gegensatz zu 30 Prozent vor 30 Jahren. Ebenso zurückgegangen ist der Anteil der Personen, die täglich Alkohol konsumieren. 1992 waren dies laut Mitteilung 30 Prozent, aktuell noch 12. Die Bevölkerung trinke tendenziell seltener Alkohol, dafür bei den sich bietenden Gelegenheiten mehr.

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung wird laut Mitteilung seit 1992 alle fünf Jahre durchgeführt. Von besonderem Interesse sei, bei welchen Bevölkerungsgruppen Änderungen festzustellen seien und bei welchen nicht.