Schweizer Jugendliche: Gute Leistungen, weniger Lernmotivation

6. Dez 2023

In Mathe, beim Lesen und in den Naturwissenschaften schneiden die 15-jährigen Jugendlichen im internationalen Vergleich gut ab. Allein die Lernmotivation nimmt ab, dies aber weltweit, so Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie.

Sehr gute Leistungen in Mathematik, gute Leseleistungen und durchschnittliche Leistungen in den Naturwissenschaften, alles aber über dem Durchschnitt der 37 OECD-Staaten, so lautet das Ergebnis der aktuellen PISA-Studie, die insgesamt 81 Länder untersucht hat. Das meldete das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung in einer Mitteilung.

Die Testergebnisse der 15-Jährigen in der Schweiz seien insgesamt positiv zu werten, so das Departement. Die Schweiz ist demnach eines von nur 18 Ländern, deren Ergebnisse in allen drei Kompetenzbereichen über dem OECD-Durchschnitt liegen. Bezogen auf die Schweiz seien die Veränderungen der Ergebnisse über die drei PISA-Studien seit 2015 hinweg gering.

Im internationalen Vergleich verbesserten sich die relativen Positionen der Schweiz in allen drei getesteten Bereichen, da viele Länder, die zuvor vor der Schweiz gelegen hätten, bei PISA 2022 zum Teil deutlich schwächere Ergebnisse erzielt hätten.

In der Schweiz beteiligten sich laut Mitteilung rund 7´000 Jugendliche im Alter von 15 Jahren aus 260 Schulen an den Tests in den Kompetenzbereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Die Ergebnisse der Schweiz werden im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI und der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK in einem nationalen Bericht zusammengefasst.

Neben der Erfassung der Kompetenzen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften wurden auch individuelle Einschätzungen und verschiedene Erfahrungen abgefragt, so die Mitteilung weiter. Zu den pandemiebedingten Schulschliessungen biete der PISA-Bericht 2022 interessante Erkenntnisse.

Viele Jugendliche berichteten von positiven Lernerfahrungen und einem hohen Wohlbefinden während dieser Zeit. Deutlich negativ beeinträchtigt worden sei dagegen die Lernmotivation. Sie fehlte bei rund der Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler. Wie die Resultate zeigten, habe insbesondere die Erreichbarkeit der Lehrperson die Lernmotivation verbessern können.

Der Bericht beleuchtet auch die Schule als Lern- und Erfahrungsraum, so die Mitteilung. Dabei habe sich gezeigt, dass sich Jugendliche in der Schweiz im Vergleich zu PISA 2018 weniger Mobbing ausgesetzt sähen. Gestiegen sei zudem das positive Gefühl der Zugehörigkeit zur Schule. Die Erkenntnis sei darum relevant, da neben Mobbingerfahrungen im Besonderen auch das Gefühl der Zugehörigkeit zur Schule das generelle Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler beeinflusse.

Weltweit abgenommen habe die Lebenszufriedenheit der 15-Jährigen. Dieser Befund gelte auch für die Schweiz.