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Verbände fordern robuste Gesundheitsversorgung für alle, nicht nur die Reichen
Mehr Anstrengungen für ein stabiles globales Gesundheitssystem fordern Brot für die Welt und Diakonie Deutschland zum Weltgesundheitstag. Derzeit sei man weit davon entfernt.
Die Corona-Pandemie führe vor Augen, wie wichtig eine robuste Gesundheitsversorgung für alle, nicht nur die Reichen, sei, so die Organisationen in einer gemeinsamen Medienmitteilung anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April. In vielen Regionen gebe es heute jedoch nicht mal eine Basisversorgung.
Mehr als 18 Millionen Stellen seien im Medizinsektor Afrikas, Asiens und Lateinamerikas unbesetzt. Es sei daher unerlässlich, genügend Fachkräfte auch im globalen Süden auszubilden, ihnen gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und sie angemessen zu bezahlen.
Die Corona-Krise offenbare die Mängel der Gesundheitssysteme in vielen Ländern der Welt und einer weltweiten Gesundheits- und Finanzpolitik, die zu den Problemen beigetragen habe, wird Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, in der Mitteilung zitiert. Die WHO und nationale Entwicklungsministerien hätten zunehmend mehr auf private Initiativen gesetzt, die durch einmalige Inputs wie Impfungen oder Moskitonetze scheinbar mehr Effekt erzielen. Dies sei auf Kosten von landesweiten Basisgesundheitsstrukturen in allen Ländern geschehen. Ländliche Regionen im Globalen Süden seien deshalb dramatisch unterversorgt.
Medizinische Versorgung und Prävention dürfe kein Privileg der Wohlhabenden sein, so Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, laut Mitteilung. Wer Hilfe benötige, müsse sie auch bekommen, unabhängig von Einkommen, Herkunft, Religion oder Geschlecht. Wer die Länder des Südens in der Corona-Krise allein lasse, verstärke den bereits durch Klimawandel, Krieg und Armut hohen Migrationsdruck weiter. Jetzt sei die Zeit für konkrete praktische Hilfe, zum Beispiel durch einen von den Vereinten Nationen koordinierten Corona-Fonds für die ärmsten Länder.