Reformierte Kirche Schaffhausen übernimmt Trägerschaft für Selbsthilfeprojekt für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen

30. Aug 2024

Im Zuge der Wiedergutmachungsinitiative des Bundes hat sich nun auch der Regierungsrat des Kantons Schaffhausen erneut mit der weiteren Aufarbeitung des dunklen Kapitels Schweizer Geschichte befasst, so die Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Schaffhausen. Sie übernimmt die Trägerschaft für ein Selbsthilfeprojekt für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und deren Angehörige.

Markus Plüss, Beauftragter des Regierungsrates, Claudine Frey von der Selbsthilfe Winterthur Schaffhausen und Nicole Russenberger, Sozialdiakonin der städtischen Kirchgemeinden, haben an einem ersten Runden Tisch im Juli 2023 im Auftrag des Regierungsrates mit Betroffenen aus dem Kanton Schaffhausen eine Bestandsaufnahme gemacht, so die Kirche in einer Mitteilung. Der Runde Tisch sei Bestandteil einer umfassenden Bedarfsanalyse gewesen, anhand dessen der Regierungsrat nun weitere Maßnahmen beschlossen habe.

Das Selbsthilfeprojekt sei nun als erste Maßnahme in der Aufbauphase. Finanziert wird das Projekt laut Mitteilung mit Geld aus dem Lotteriegewinnfonds, für welches die Kantonalkirche die Trägerschaft übernimmt und mit einem zusätzlichen Betrag mitfinanziert.

In Vorgesprächen mit dem Erzählbistro Bern, welches mit Geld von der Guido Fluri Stiftung und dem Bundesamt für Justiz finanziert wird und mit den Betroffenen selbst, sei das Bedürfnis von regelmäßigen Treffen in Schaffhausen sichtbar geworden.

Die kantonale Aufarbeitung sei von hoher Wichtigkeit, so die Kirche weiter. Viele der Betroffenen litten bis heute und seien traumatisiert. Die Regierung des Kantons handele und die Kantonalkirche setze ein Zeichen der Mitverantwortung.