Das national angewandte Forschungsprojekt «Prävention von Gewalt bei älteren Paaren» beleuchtet Erfahrungen, Wahrnehmungen und Zugangswege zu vorhandenen Unterstützungsressourcen sowie Hilfsangeboten aus der Sicht von ehemaligen Opfern, älteren Menschen sowie Fachpersonen – aus den Bereichen sowohl des Alters als auch aus der häuslichen Gewalt, so das Portal “Gute Betreuung im Alter” in einem Bericht. Die Forschenden entwickelten zudem Sensibilisierungsmaterial.
Die zentralen Ergebnisse der interviewbasierten Studie bestätigten, dass psychische, physische und sexuelle Gewalt bei älteren Paaren eine bedeutende Rolle spiele. Der Übergang ins Rentenalter verschärfe Gewaltproblematiken – insbesondere durch den Statusverlust der Männer.
Scham, Loyalitätskonflikte, mangelnde Informationen, soziale Isolation und generationenspezifische Wertvorstellungen führten dazu, dass Beratung und Hilfsangebote kaum wahrgenommen würden, so der Bericht. Damit Betroffene früher oder überhaupt Hilfe suchen würden, wäre unter anderem ein niedrigschwelliger Zugang zu vertrauensvollen Fachleuten sowie Präventionsmassnahmen förderlich.