TravailSuisse prangert fortbestehende Lohndiskriminierung an

10. März 2025

Verband fordert verstärkte Kontrollen der bestehenden Gleichstellungsgesetze und eine mögliche Verschärfung der gesetzlichen Grundlagen.

In einer am 7. März 2025 veröffentlichten Medienmitteilung kritisiert die Arbeitnehmerorganisation TravailSuisse die anhaltende Lohndiskriminierung in der Schweiz. Frauen würden trotz vergleichbarer Qualifikation und Arbeitsleistung immer noch spürbar weniger verdienen als Männer – eine Ungerechtigkeit, die laut TravailSuisse „nicht länger hinnehmbar“ sei. Zugleich warnt der Verband vor negativen Folgen für die gesamte Gesellschaft, da geringere Löhne auch geringere Renten zur Folge hätten.

In ihrem Bericht verweist TravailSuisse auf aktuelle Studien, die eine durchschnittliche Lohnlücke von rund 20 Prozent belegen. „Wenn die freiwillige Umsetzung nicht funktioniert, braucht es klare Sanktionen“, heißt es weiter. Dabei gehe es insbesondere um verstärkte Kontrollen der bestehenden Gleichstellungsgesetze und eine mögliche Verschärfung der gesetzlichen Grundlagen.

Darüber hinaus betont TravailSuisse die Bedeutung von Transparenz in den Unternehmen. Vorgesetzte und Personalabteilungen seien angehalten, Vergütungsmodelle systematisch zu prüfen, um unsichtbare Ungleichheiten aufzudecken. Langfristig, so der Verband, werde nur eine konsequente Offenlegung der Löhne dafür sorgen, dass Frauen und Männer denselben Verdienst für gleichwertige Arbeit erhalten.

Obwohl die Evaluation zeige, dass das Gesetz von einer Mehrheit der Unternehmen missachtet werde, schlage der Bundesrat keine konkreten Massnahmen vor, um die Situation zu verbessern, so der Verband,

Auch andere Gewerkschaften und Frauennetzwerke schließen sich der Kritik an und verweisen seit Langem auf die systemische Benachteiligung von Frauen. So hätte eine breit abgestützte Koalition gegen Lohndiskriminierung von 52 Organisationen in einem Offenen Brief an den Bundesrat ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Laut der Pressemeldung wird das Thema nun verstärkt im Parlament diskutiert, um zu klären, ob das Gleichstellungsgesetz weiter verschärft werden muss. Dabei geht es neben strengeren Kontrollen auch um Anreize, Unternehmen zu einer fairen Entlohnung zu bewegen.

„Mehr Chancengleichheit nützt allen“, lautet das Fazit von TravailSuisse, das sich für rasche Änderungen starkmacht. Der Appell richtet sich an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die Lohndiskriminierung zu beenden. Nur so könne die Schweiz langfristig auf einem soliden Fundament der Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Stabilität stehen.