Weltweiter Hunger spitzt sich zu: Organisationen warnen vor Eskalation in 13 Krisenregionen

25. Juni 2025

Ein gemeinsamer Bericht von FAO und WFP warnt eindringlich vor einer weiteren Zuspitzung der Hungerkrisen in zahlreichen Regionen weltweit.

Laut einem am 20. Juni veröffentlichten Frühwarnbericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und des Welternährungsprogramms (WFP) droht in 13 besonders betroffenen Ländern eine Verschärfung des akuten Hungers. Der Bericht „Hunger Hotspots – FAO-WFP early warnings on acute food insecurity” hebt hervor, dass insbesondere Sudan, Haiti und Mali in den kommenden Monaten von einer Hungersnot bedroht sein könnten, sofern nicht sofortige humanitäre Massnahmen erfolgen.

Die Lage im Sudan sei besonders kritisch, heisst es. Die anhaltenden Kämpfe und der politische Zerfall hätten nicht nur das Gesundheitssystem und die Landwirtschaft kollabieren lassen, sondern auch den Zugang zur Grundversorgung weitgehend unmöglich gemacht. Haiti sei unterdessen nicht nur durch die politische Instabilität, sondern auch durch eine eskalierende Gewaltlage betroffen, die sich massiv auf den Zugang zu Lebensmitteln auswirke. Auch in Mali werde die Sicherheit zunehmend prekär, was die Ernährungslage im Land erheblich verschlechtere.

Insgesamt verzeichnet der Bericht eine Verschlechterung der Lage in vielen der 18 untersuchten Länder und Regionen. Dazu zählen unter anderem Afghanistan, Nigeria, Somalia und der Sudan, wo die Nahrungsmittelunsicherheit in mehreren Regionen auf die höchste Warnstufe ansteigt. In zehn Ländern wurde die höchste Alarmstufe für potenzielle katastrophale Entwicklungen ausgesprochen.

FAO und WFP fordern daher nicht nur sofortige, sondern auch koordinierte Massnahmen zur Nahrungsmittelhilfe und zur Wiederherstellung landwirtschaftlicher Produktionssysteme. „Es braucht entschlossenes Handeln, um Leben zu retten und den Menschen zu helfen, ihre Lebensgrundlagen zu sichern“, so die Organisationen.

Zudem wird der Klimawandel als ein treibender Faktor genannt. Immer häufigere Dürren, Überflutungen und andere Extremwetterereignisse führten in vielen Regionen zu erheblichen Ernteverlusten, was die ohnehin fragile Versorgungslage weiter verschärfe. Auch bewaffnete Konflikte und wirtschaftliche Schocks, unter anderem ausgelöst durch die Folgen globaler Krisen, trügen dazu bei, dass Millionen Menschen in akute Ernährungsunsicherheit abgleiten.

Der Bericht betont, dass die nächsten Monate entscheidend seien, um das Schlimmste zu verhindern. Es sei von zentraler Bedeutung, dass die internationale Gemeinschaft rasch und umfassend handelt, um die humanitäre Hilfe aufzustocken und strukturelle Massnahmen zur Krisenprävention einzuleiten.